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Vilar, Esther

Information

Esther Vilar (* 16. September 1935 in Buenos Aires als Tochter deutsch-jüdischer Emigranten) ist eine argentinisch-deutsche Schriftstellerin. Sie studierte Medizin in Argentinien und Soziologie in Deutschland und arbeitete zunächst als Ärztin, später als Übersetzerin und Rundfunkautorin und begann, Bücher zu schreiben. Mit ihrem Buch Der dressierte Mann wurde sie 1971 als Schriftstellerin bekannt. Darin formulierte sie die provokante These, dass nicht (wie von der damals aufkommenden Frauenbewegung postuliert) die Frau durch den Mann unterdrückt werde, sondern umgekehrt der Mann durch die Frau. Im Jahre 1975 lieferte sie sich ein epochemachendes Fernsehduell mit Alice Schwarzer, die als Vertreterin der Frauenbewegung zu dieser Zeit bekannt wurde. Nach der Ausstrahlung wurde die Sendung kontrovers diskutiert, insbesondere fiel die hohe Aggressivität auf, mit der Alice Schwarzer gegen Esther Vilar vorging („Sie sind nicht nur Sexistin, sondern auch Faschistin“). Sie löste mit dem Buch große Kontroversen aus und war teilweise heftigen Anfeindungen bis hin zu Morddrohungen ausgesetzt. Ihre Emigration aus Deutschland geht ihrer eigenen Aussage nach darauf zurück. Vilar, die sich immer ungerührt vom Phänomen der „political correctness“ zeigte, sieht ihr eigentliches Thema in der Auseinandersetzung mit den sehr grundsätzlichen Größen „Freiheit“ und „Gefangenschaft“, insbesondere gesteht sie: „Die Angst vor der Freiheit – die Sehnsucht, alle persönliche Verantwortung in die Hände eines anderen zu legen, sich aus freien Stücken dessen Befehlen zu beugen – war von jeher das Thema meiner schriftstellerischen Arbeit und wird wohl bis zuletzt irgendwie bestimmend für sie bleiben.“ (Quelle: Wikipedia).

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