INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

Jooss, Kurt

Information

Tänzer, Pädagoge und Choreograph (1901-1979). Kurt Jooss studiert Gesang und Schauspiel in Stuttgart. Dort lernt er Rudolf von Laban kennen und arbeitet ab 1922 als dessen Assistent. Von 1924 bis 1926 ist er Ballettmeister am Theater der Stadt Münster und gründet die Neue Tanzbühne. Zu seinen Mitarbeitern, die den Kern der zukünftigen Ballets Jooss bilden werden, gehören S. Leeder, F.A. Cohen, H. Heckroth und Aino Siimola. Die ersten Choreographien der Gruppe sind noch vom Expressionismus geprägt. 1927 geht er an die Essener Folkwangschule, deren Tanzabteilung er mitbegründet und leitet. Daneben arbeitet er als Ballettmeister des Essener Opernhauses. Mit dem Stück "Der grüne Tisch", das 1932 in Paris ausgezeichnet wird, erlangt Jooss internationale Anerkennung. 1933 emigriert Kurt Jooss, der sich weigert, seine jüdischen Mitarbeiter zu entlassen (Kontext: Drittes Reich), mit seinem Ensemble "Ballets Jooss" in die Niederlande, später nach Großbritannien. Jooss nimmt die britische Staatsbürgerschaft an. 1934 eröffnet er gemeinsam mit S. Leeder die Jooss-Leeder School of Dance in Dartington und tourt gleichzeitig mit den Ballets Jooss durch die Welt. Zwei Jahre nach der Auflösung der Ballets Jooss (1947), kehrt Jooss nach Essen zurück und übernimmt die Leitung der Tanzabteilung der Folkwangschule. Von 1954 bis 1956 ist er darüber hinaus als Ballettmeister an der Düsseldorfer Oper engagiert. Mit dem Ausbau der Folkwangschule zur Hochschule erhält Kurt Jooss 1963 eine Professur für Choreographie und wird zum Direktor des angeschlossenen Tanzinstituts ernannt. Nach seiner Emeritierung 1968 ist er an einer Reihe von Tanzbühnen, in Deutschland und im Ausland, tätig.

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