INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

Bohner, Gerhard

Information

Gerhard Bohner (* 19. Juni 1936 in Karlsruhe; † 13. Juli 1992 in Berlin) war ein deutscher Tänzer und Choreograf, der als einer der Pioniere des deutschen Tanztheaters gilt. Gerhard Bohner wurde in Karlsruhe als Tänzer ausgebildet. Er arbeitete in Mannheim und Frankfurt und kam 1961 an die Deutsche Oper in Berlin, die dem klassischen Tanz verpflichtet war. Beeinflußt von Mary Wigman und Tatjana Gsovsky entwickelte er einen eigenen, durch karge Ästhetik geprägten Stil des Ausdruckstanzes, und dennoch belebte der lange, kantige Tänzer mit unvergleichlicher Eleganz auch große Bühnen. Ob er mit wehendem Mantel den Raum durchmaß, wie in einer Interpretation des Bachschen "Wohltemperierten Klaviers" durch Keith Jarret, oder nach Händel-Suiten Kreise und Linien abschritt, jede seiner Bewegungen lud er mit Bedeutung auf. Nach zehn Jahren als Charaktertänzer an der Deutschen Oper Berlin (1961 bis 1971) brachte er 1971 gemeinsam mit Kollegen das Stück heraus, das seinen Ruhm als Choreograph begründete: "Die Folterungen der Beatrice Cenci". Sein Tanztheater-Experiment in den folgenden drei Jahren in Darmstadt scheiterte nicht zuletzt an seiner Unbeugsamkeit. Der als schwierig geltende Einzelgänger übernahm 1978 die Leitung des Tanztheaters in Bremen zusammen mit Reinhild Hoffmann; er kehrte jedoch bald zurück nach Berlin, in der Hoffnung, dort ein freies, aber subventioniertes Kammerballett gründen zu können. Seinen perfektionistischen Anspruch konnte er vor allem in seinen Soloprogrammen verwirklichen: "Schwarz Weiß zeigen" (1983) oder "Im (goldenen) Schnitt" (1989). (Quelle: Wikipedia, spiegel online)/cp

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