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Michael Latham Powell war einer der wichtigsten britischen Filmregisseure. Powell studierte am Dulwich College und arbeitete anschließend als Bankangestellter, bevor er Schauspieler wurde. Zum Film kam er durch die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Rex Ingram in Frankreich. Seine ersten Regieerfahrungen sammelte er als Regisseur von sogenannten quota quickies, billig und schnell produzierten Filmen, von denen er bis zu sieben in einem Jahr drehte. Powell lernte dabei, schnell und ökonomisch zu arbeiten, ähnlich den Regisseuren der amerikanischen B-Movies. 1939 traf er bei der Arbeit an dem Film The Spy in Black den Drehbuchautor und Filmproduzenten Emeric Pressburger, mit dem er die Produktionsgesellschaft „The Archers“ gründete. Die beiden arbeiteten bei neunzehn Filmen zusammen, von denen viele heute zu den Klassikern des britischen Kinos gehören. Seit dem damals als Skandal empfundenen Film Peeping Tom (1960) waren Powells Arbeitsmöglichkeiten als Regisseur empfindlich beeinträchtigt. Niemand wollte dem Skandalregisseur mehr einen Film anvertrauen. Ähnlich erging es dem Hauptdarsteller Karlheinz Böhm, der in dem Film einen Kameramann spielt, der mehrere Menschen ermordet und seine Opfer dabei filmt. Powell's Wiederentdeckung in den siebziger Jahren ist vor allem dem Engagement von Martin Scorsese und Francis Ford Coppola zu verdanken. Powell war von 1984 bis zu seinem Tod mit Scorseses Filmcutterin Thelma Schoonmaker verheiratet. Große Beachtung fand Powells zweiteilige Autobiographie A Life In Movies (1986) und Million Dollar Movie (1992).

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Regie
MCB-SV-673
Autorenschaft
MCB-SV-673