Die durch Jahrhunderte existente gegenseitige Befruchtung innerhalb der literarischen Szene der mittel- und osteuropäischen Länder wurde im 20. Jahrhundert mit Ende des Zweiten Weltkrieges für Dezennien unterbrochen. Allerdings war das Interesse seitens der Bevölkerung der Länder "hinter dem Eisernen Vorhang" an westlicher Literatur - und hier auch an neuen Theaterstücken - immer vorhanden: Es wurden z. B. die Bühnenwerke zeitgenössischer österreichischer Autoren in die jeweilige Landessprache übersetzt und zur Aufführung gebracht. Auch in den ost- und südeuropäischen Ländern sind viele Dramen junger Autoren entstanden, die jedoch selbst nach der Öffnung der Grenzen in Europa insbesondere aus sprachlichen Gründen keinen Zugang zur (deutschsprachigen) Theaterszene fanden. Der vorliegende erste Band der auf mehrere Bände konzipierten Anthologie mit kroatischen, litauischen, polnischen, serbischen und slowenischen Dramen in deutscher Übersetzung soll einersetis diesem Manko entgegenwirken und andererseits die menschliche und kulturelle Verständigung zwischen den Regionen und ihren Bewohnern intensivieren. Die Reihe "Osteuropäisches Theater - Neue Dramen" soll neugierig machen auf das Andere und die Anderen, auf ihre Ansichten, Ängste, Interessen, Vorlieben ... Quelle/ Zitiert aus: Dostal, Helga (Hrsg.): Neue Dramen. Osteuropäisches Theater. Eine Anthologie. Band 1. Wien: Internationales Theaterinstitut der UNESCO - Centrum Österreich, Österreichischer Bühnenverlag Kaiser & Co, Buchrücken.