Am Ende, im Epilog seines Tagebuchs, ist der knapp Dreißigjährige noch einmal Gutachter in eigener Sache und diagnostiziert: „Ich bin ganz einfach ein Mensch, der viel gelitten hat. Ein armer Mann mit gelähmter Seele, ein Elender, ein Unglücklicher. Ich leide, leide . . . Ich möchte gern tanzen, zeichnen, Klavier spielen, Verse machen und an alle meine Liebe verschwenden. Ich werde mich bessern- wie, das weiß ich noch nicht. Ich fühle nur, daß Gott zu denen kommt, die ihn finden wollen. Darum, wenn wir einer den andern suchen, werden wir uns endlich finden", notiert er am Schluß und unterzeichnet mit „Gott und Nijinskij, St. Moritz-Dorf, Villa Guardamunt, 27. Februar 1919". Mehr als zwanzig Jahre waren die 1955 deutsch erschienenen Tagebucheintragungen des legendären Tänzers und Choreographen auf dem deutschen Buchmarkt vergriffen, jetzt liegen sie wieder vor- Waslaw Nijinskij: „Der Clown Gottes - Ein Tagebuch", Vorwort von Serge Lifar, Nachwort von Joachim Bodamer. (Quelle: www.zeit.de) /cp