MEDIATHEK

Der 1962 in São Paulo (Brasilien) geborene Guilherme Bothelo begann mit 16 Jahren seine Tanzausbildung und wurde bereits zwei Jahre später am Grand Théâtre in Genf engagiert, wo er noch heute lebt und arbeitet. 1987 schuf er seine erste eigene Choreographie. 1993 gründete er die Compagnie „Cie. Alias“ in Genf, mit der er bislang 14 Stücke entwickelt hat. Seine Stücke haben einen unverkennbaren Stil, der durch poetische Skurrilität, eigenwillige Verspieltheit und die individuelle Körpersprache der Tänzer gekennzeichnet ist. Botelho ist immer auf der Suche nach unerforschten und ungewohnten Blickwinkeln. Seine grossen Themen sind die Wahrnehmung der Umwelt, das Ungesagte, das alltägliche Zusammenleben, der Tanz als Kommunikation zwischen dem Individuum und der Welt. Seine jüngeren Arbeiten, die er meist in Zusammenarbeit mit Caroline de Cornière entwickelt hat, sind humorvolle Collagen, die den Zuschauer dadurch fordern, indem sie ihm Assoziationsräume eröffnen. Mit „Cie. Alias“ tourte er erfolgreich durch Europa, Nordafrika und Japan. Bothelo war 2004 mit seinem Stück „Vaguement derrière“ am Schweizer Tanzfestival „Steps“ zu Gast. Mit seinen Arbeiten gewann Bothelo mehrere Preise, darunter 1996 den Förderpreis des Zürcher Theaterspektakels, den 2. Kirin Contemporary Award of Tokyo 1999 und den Prix d’auteur du Conseil régional de Seine-Saint-Denis im Jahr 2000. Er wurde 2002 für den Preis Pro Tanz in Bern nominiert und 2003 ebenfalls in Bern für den Goldenen Thunfisch. Im Rahmen des Festivals „Tanz In. Bern“ hat Botelho für sein künstlerisches Gesamtwerk den mit 30'000 Franken dotierten Schweizer Tanz- und Choreographiepreis 2008 erhalten. Die Arbeit mit dem Bern:Ballett ist die erste Kreation Bothelos, die er nicht für seine eigene Compagnie erarbeitet. (Quelle: www.stadttheaterbern.ch) / jst