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Assayas, Olivier

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Olivier Assayas interessierte sich zunächst für Malerei und Grafik. 1979 drehte er seinen ersten Kurzfilm, Copyright, über die Postpunk-Szene. Die Filmkritiker Serge Daney und Serge Toubiana boten ihm daraufhin spontan die Mitarbeit in der Redaktion der Filmzeitschrift Les Cahiers du Cinéma an. Er war bis 1985 für die Zeitschrift tätig und trug insbesondere zur Entdeckung des asiatischen Films und zur Anerkennung des amerikanischen Fantasy-Films bei. Parallel dazu drehte er weiterhin Kurzfilme (z.B. Laissé Inachevé à Tokyo, der 1982 in Cannes ausgezeichnet wurde) und schrieb mehrere Drehbücher, beispielsweise für André Téchiné (Rendez-Vous, 1984, und Schauplatz des Verbrechens, 1985). Seit seinem ersten Spielfilm, Lebenswut (1986), der auf der Biennale in Venedig den Preis der Internationalen Kritik gewann, hat er ein eklektisches Werk geschaffen, in dem sowohl dramaturgische als auch stilistische Elemente eine große Rolle spielen. Olivier Assayas drehte bisher ca. fünfzehn Filme, die auf internationalen Festivals gezeigt wurden. Er ist weltweit einer der bekanntesten französischen Filmemacher, und seinem Werk wurden bereits zahlreiche Retrospektiven gewidmet. Seine neueren Filme führen den Zuschauer rund um den Erdball, von Tokio bis Toronto und von Hongkong über Paris und London bis nach San Francisco. Irma Vep (1996), Demonlover (2002), Clean (2004) und Boarding Gate (2007) beschreiben die Vermischung von Sprachen und Kulturen in einer Welt, in der sich die Grenzen verschieben. Der Cineast ist auch Verfasser mehrerer Bücher, z.B. Eloge de Kenneth Anger und Conversations avec Bergman (dt. Titel Gespräche mit Ingmar Bergman) sowie eines autobiografischen Essays, Une Adolescence dans l’après-Mai. Olivier Assayas’ jüngster Film L’Heure d'été mit Juliette Binoche, Charles Berling und Jérémie Rénier kommt am 5. März 2008 in die französischen Kinos.

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