INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

MCB-TV-7195

Platonow

Autorenschaft
Beschreibung

„Wenn ich viel Geld hätte“, sagte Anton Čechov zu Maxim Gorki, als er ihm das kleine Grundstück zeigte, das er in einem Dorf erworben hatte, „würde ich hier ein Sanatorium für kranke Dorfschullehrer bauen.“ Zeitlebens hat ihn dieses Thema beschäftigt. Sein erstes (von ihm selbst nicht veröffentlichtes) Stück hat einen Dorfschullehrer zur Hauptperson: PLATONOV. Und krank ist dieser Platonov auch. Er krankt vor allem daran, dass aus ihm nichts weiter geworden ist als ein Dorfschullehrer. Großes hatte er vor, als er Student war, seine Freunde nannten ihn den „Philosophen“; nun ist er zum Zyniker geworden. Sein revolutionärer Elan von einst reicht gerade noch, um sich in der ländlichen Gesellschaft, in der er sich bewegt, als Nörgler und Störenfried zu betätigen. Das hat, wenn man nicht das Opfer seiner Provokationen ist, immer noch einen gewissen Charme. Bei den Damen ist er beliebt. Die Gutsbesitzerin, Witwe eines Generals, will ihn zu einer Affäre überreden; unfähig und nicht daran interessiert, das Erbe ihres Mannes zu verwalten, sieht sie ihren einzigen Lebenszweck in der Liebe. Dass Platonov verheiratet ist, kümmert sie nicht. Scheint es ihn doch selbst nicht zu kümmern. Ihr Stiefsohn, ein Freund Platonovs, hat in der Stadt geheiratet und seine Frau mit aufs Gut gebracht. Sie hat auf der Universität für Platonov geschwärmt. Jetzt will sie mit ihm davon, in ein „neues Leben“. Ihn und sich will sie aus der Lethargie der ländlichen Gesellschaft befreien.


'Der Lehrer soll ein Meister in seinem Fache sein', sagte Čechov in demselben Gespräch zu Gorki, ,ein seinem Beruf mit Begeisterung ergebener Künstler.‘ Platonov ist alles andere als das. Die Begeisterung hat ihn längst verlassen. Und zwischen Ehe, Liebe und Amouren kann er sich auch nicht mehr entscheiden. Auf die geistige Erschöpfung folgt die von Alkohol beförderte körperliche Zerrüttung und als es nicht mehr weiter abwärts geht, fallen Schüsse.



/ BESETZUNG & PRODUKTION /

REGIE: Jürgen Flimm

BÜHNE: Rolf Glittenberg

KOSTÜME: Marianne Glittenberg

MUSIK: Tassilo Jelde

LICHT: Hans Schirle

DRAMATURGIE: Wolfgang Wiens


 

MIT: 

Elisabeth Schwarz (Anna Petrovna Vojniceva, Witwe, Generalin)

Sven-Eric Bechtolf (Sergej Pavlovič Vojnicev, Sohn General Vojnicevs aus erster Ehe)

Anne-Marie Kuster (Sofia Egorovna, seine Frau)

Fritz Lichtenhahn (Porfirij Semënovič Glogoljev 1, Gutsbesitzer)

Klaus Schreiber (Kirill Porfirijič Glagoljev 2, sein Sohn)

Claudia Kaske (Maria Efimovna Grekova, ein junges Mädchen)

Günther Flesch (Ivan Ivanovič Trileckij, Oberst a. D.)

Christian Grashof (Nikolaj Ivanovič, sein Sohn, Arzt)

Stefan Kurt (Isaak Abramovič 2, sein Sohn, Student)

Gerd Kunath (Timofei Gordejevič Bugrov, Kaufmann)

Hans Christian Rudolph (Michail Vasiljevič Platonov, Dorflehrer)

Annette Paulmann (Aleksandra Ivanovna (Saša),seine Frau, Tochter von I. I. Trileckij)

Hans Kremer (Osip, Pferdedieb)

Eric Schildkraut (Marko, Bote des Friedensrichters)

Oscar Ortega Sanchez (Jakov, Dienstbote der Familie Vojnicev)

Katharina Matz (Katja, Dienstbotin der Familie Vojnicev)


 


MUSIKER

Bernhard Asche

Willi Darm

Herbert Kauschka

Stefan Schäfer





[msb]

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https://www.thalia-theater.de/stueck/platonov-2020 [2023-11-21]
Regie
Dramaturgie
Darsteller
Bühnenbild
Kostüm
Musik
Licht
Standorte
MCB
Aufnahmedatum
Samstag, 31. Dezember 1988
Orte
Stadt
Hamburg
Land
Deutschland
Kamera
Erich Nohl
Länge
132 min