INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

MCB-SV-6775

George

Autorenschaft
Beschreibung

Götz George spielt seinen Vater Heinrich George, der ein Jahrhundertschauspieler voller Widersprüche war. Das außergewöhnliche Dokudrama über einen besessenen Theatermann befasst sich mit dessen letzten Lebensjahren sowie mit der Frage nach Schuld und Verantwortung während der Nazi-Zeit.

Als "König im Reich der Fantasie" wurde Heinrich George in den 20er Jahren gefeiert. Er brillierte auf der Bühne - unter anderem in seiner Lieblingsrolle als "Götz von Berlichingen" - und in Filmen. So spielte er unter Fritz Lang in "Metropolis" und verkörperte den Franz Biberkopf in der Verfilmung von Alfred Döblins Roman "Berlin Alexanderplatz". Auch nachdem die Nazis an die Macht gekommen waren, wollte Heinrich George in Deutschland spielen, und das um jeden Preis. Und er spielte: in Literatur- und Theaterverfilmungen wie "Der Postmeister" und "Der Biberpelz" ebenso wie in Propagandastreifen wie "Hitlerjunge Quex", "Jud Süß" und "Kolberg". George nahm von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels die Intendanz des Schillertheaters an und lobte Hitler in Reden und Interviews. Aber er trat auch für andere Künstler ein, mitunter mutig und entschlossen. So fanden jüdische Kollegen und Oppositionelle im Schillertheater Schutz. Aber bis zuletzt hielt George in der Öffentlichkeit zum Regime und rief noch im April 1945 zum Endkampf auf.

Nach dem Krieg wurde er vom russischen Geheimdienst NKWD verhaftet und der "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" angeklagt. Nach wochenlangen Verhören erfolgte die Verurteilung. Heinrich George wurde in das Lager Hohenschönhausen gebracht. Auch dort spielte er, dieses Mal unter elenden Bedingungen. Er gründete eine Theatergruppe, spielte den Faust, später brachte er im Lager Sachsenhausen den Postmeister auf Russisch auf die Bühne. Nach über 14 Monaten im Lager starb Heinrich George, von den Haftbedingungen geschwächt und krank, an den Folgen einer Blinddarmentzündung.

Er war ein "Jahrhundertschauspieler" mit Widersprüchen. Im Mittelpunkt des Doku-Dramas stehen die letzten Lebensjahre Heinrich Georges. Dabei befasst sich der Film intensiv mit dem Thema der Schuld und der Verantwortung des Künstlers in der Diktatur.


/ CREDITS /

Regie: Joachim Lang

Regie-Assistenz: Sven Fehrensen

Continuity: Maria Wolf

Drehbuch: Joachim Lang, Kai Hafemeister

Kamera: Holly Fink, Frank Marten Pfeiffer

Kamera-Assistenz: Gregor Sawatzki

2. Kamera: Gregor Sawatzki

Farbkorrektur: Goran Mikic

Standfotos: Thomas Kost

Licht: Marc Kubik

Kamera-Bühne: Jan Brun

Szenenbild: Pierre Pfundt

Set Dresser: Vera Carstens

Ausstattung: Felicity Good (Set Decorator)

Außenrequisite: Fred Gutberg

Innenrequisite: Olaf Kronenthal

Bühne: Kurt Woldmann

Maske: Elke Lebender, Noura Leder

Spezial-Maske: Gregor Eckstein

Kostüme: Juliane Maier

Garderobe: Tini Fetscher, Kerstina Schemmel

Schnitt: Eva Schnare

Schnitt-Assistenz: Maja Tennstedt

Ton-Schnitt: Alexander Würtz

Ton: Oliver Stahn, André Zacher, Matthias Richter

Spezialeffekte: Adolf Wojtinek

Casting: Nina Haun

Musik: Gert Wilden jun.


/ BESETZUNG /

Götz George ─ Heinrich George

Muriel Baumeister ─ Berta Drews

Martin Wuttke ─ Joseph Goebbels

Samuel Finzi ─ Oberleutnant Bibler

Hanns Zischler ─ Max Beckmann

Thomas Thieme ─ Paul Wegener

Burghart Klaußner ─ Helmut Maurer

Leonie Benesch ─ Margot Hanke

Rolf Kanies ─ Ernst Stahl-Nachbaur

Thomas Kügel ─ Wilhelm Fraenger

Moisej Bazijan ─ Russischer Major

Luis Kain ─ Götz George

Laurence Gothe ─ Jan George

Giwi Margwelaschwili ─ Zeitzeuge

Anneliese Uhlig ─ Zeitzeugin


[msb] https://www.filmportal.de/film/george_8612ea499fc14d60a4d6f5fd5c3edbed [28.04.2020]

Regie
Darsteller
Bühnenbild
Kostüm
Musik
Licht
Standorte
MCB
Aufnahmedatum
Sonntag, 21. Juli 2013
Land
DE
Kamera
Holly Fink
Länge
113 min