INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

MCB-DV-7846

SCAN

Beschreibung

In "SCAN" (1999/2000) bewegen sich vier Körper auf engem Raum in einem rigiden Raster: Auf den Bühnenboden projiziert sind Lichtstreifen, die die Körper geradezu aufschlitzen. Inspiriert von Lisa Cartwrights Buch "Screening the Body" zur medizinischen Bildgebung erproben die Tänzer hoch energetische Bewegungen so sachlich als würden sie die inneren Mechaniken von Aktivität schlechthin untersuchen. Mit "SCAN" betrachtet Butcher den Körper von Außen und Innen, in starken Kontrasten, die an Röntgenbilder erinnern. Trotz Zuschauerbeobachtung von vier Seiten, Themen wie Durchleuchtung und Rasterung, behauptet "SCAN" die Eigengesetzlichkeit des Körperlichen, so die Tanzwissenschaftlerin Susan Leigh Foster: in seiner Vitalität widersetze sich der Körper repressiven Machttechniken. Butcher wollte weg von diesem Zuviel, das nur choreografisches Handwerk war und stattdessen sensorische Bilder von Körpern in einer dichten, gepixelten Arbeit freilegen. Am Ende stellte sie fest, dass die Tanzform noch immer in der Bewegung angelegt war. In dem Film am Ende des Stückes lösen sich projizierte Tanzbewegungen beunruhigend in stockenden Skizzen und inkonsequente Gesten auf, die aus den Probearbeiten zur Liveperformance herausgeschnitten wurden. Sie bieten ein pre-performatives Bildmaterial, was wie geisterhaft wirkt. Indem der Künstler Vong Phaophanit Material aus den Proben verwendet, gibt er der Liveperformance einen reflektierenden Rahmen, als eben nur vorläufigen Endpunkt. Vielleicht ist es so wie in dem Bruce Nauman Zitat "keep taking it apart", damit er es "immer wieder auseinander nehmen kann", so anerkennend, dass es keine endültige Version geben kann. [Quelle: Abendzettel] jup

Choreographie
Darsteller
Ben Ash, Henry Montes, Lauren Potter, Rahel Vonmoos
Standorte
MCB
Reihe
Aufnahmedatum
Dienstag, 01. September 2015
Orte
Stadt
Berlin
Land
Deutschland
Kamera
Walter Bickmann
Länge
36 min