INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

MCB-DV-2010

Butterfly Dances

Beschreibung
Eine kleine Reihe handkolorierter Filme mit Schleiertänzen, die das Kino um 1900 zu fantastischen Farbexperimenten inspirierten. 1. Ballet Libella F 1897 (44”) 2. Danse Fleur-de-LotusF 1897(60”) 3. Annabelle Butterfly DanceUSA 1895 (18”) 4. Danse du Papillon F 1897(41”) 5. Butterflys/Farfalle I 1907(6’26”) 6. Danse Serpentine F 1900(58”) 7. Annabelle Serpentine DanceUSA 1897 (25”) Die Serie von 7 Filmen und Filmfragmenten ist ein einzigartiges Dokument der Farbigkeit des allerfrühesten Kinos. Sie gehört zur Sammlung von Lobster Films, Paris, wo viele Kostbarkeiten aus den Pioniertagen der Filmgeschichte gehütet werden. Entdeckt wurden die Filme vor ca 15 Jahren in Südfrankreich; schon damals wiesen die originalen Filmmaterialien eine bedenkliche Zersetzung auf; kurz darauf fand bei Haghefilm, Amsterdam, eine sorgsame Umkopierung auf Sicherheitsfilm statt, wobei das Material aufgrund der starken Schrumpfung und Emulsionszersetzung kaum mehr kopierfähig war. Inzwischen sind die Originale weiter zersetzt und können nicht mehr vorgeführt werden. Die hier gezeigten Filme stellen die um die vorletzte Jahrhundertwende populären Schleiertänze vor. Sie wurden oft mit farbigem Licht vorgeführt, insbesondere entwickelte die amerikanische Tänzerin Loie Fuller eine ausgefeilte Licht-Choreographie; Loie Fullers Tänze verglich die zeitgenössische Kritik mit bewegten farbigen Skulpturen. So entstanden entsprechend phantasievoll kolorierte Filme, bei denen Bild für Bild mit einem Pinsel gestaltet wurde. Die farbigen Tanzfilme sind Unikate und waren in ihrer Zeit bei der Vorführung in Varietés ebenso eine Attraktion wie die Tänze selbst. Ob und mit welcher Musik die Filme in ihrer Zeit vorgeführt wurden, ist nicht überliefert. Die neu komponierte orchestrale Musik der amerikanischen Klarinettistin Carol Robinson entstand für diese Auswahl von Filmen. Die Musik übersetzt die Farbsensationen in subtil durchgearbeitete Klangbilder, in denen die tänzerischen Bewegungen gleichsam ausatmen; solistische Elemente schweben über sinfonischen Klangflächen. Tanz ' Film - Musik: zusammen entwickeln sie sich zu einem emblematischen Spiel mit dem Werden und Vergehen der aufblühenden Farben und Bewegungen. Carol Robinson stammt aus den USA und lebt seit Jahren in Paris. Parallel zu ihrer Karriere als international gefragte Klarinettistin im Bereich der klassischen und Neuen Musik (mit Auftritten u.a. bei Wien Modern, Donaueschinger Musiktage, Festival d’Automne, Paris, März Musik, Berlin) etablierte sie sich mit eigenen Performance-Projekten und Kompositionen, in denen sie ihre langjährige Erfahrung im Musiktheaterbereich zu szenischen Klanginstallationen (einer Mischform aus akustischem, elektronischem und live gespieltem Klangmaterial) weiter entwickelt hat.
Gruppe / Compagnie / Ensemble
Standorte
MCB
Aufnahmedatum
Sonntag, 31. Dezember 2006
Stadt
Paris
Land
USA / IT / FR
Länge
12 min
Schlagworte