INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

Beltrão, Bruno

www.grupoderua.com
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Born in Niterói. Brasillian choreographer who became known for his work with the Grupo de Rua. HipHop ist die Sprache der Straße, der Peripherien in den großen Städten, derer, die normalerweise keine Stimme haben. HipHop hat eine eigene Musik und eigene eiserne Regeln – eine davon ist, dass jeder für sich allein tanzt, es gibt kaum Berührungen. HipHop hat viel Neues in die Tanzszenen gebracht – aber HipHop mit seinem Männlichkeitskult ist mit fast dreißig Jahren auf den Schultern nicht mehr ganz jung. Zeit also, dass jemand kam, um ihn zu erneuern. Bruno Beltrão hat es getan, mit viel Erfolg, auch wenn es ihm viele Vorwürfe aus der harten Szene eingebracht hat. Denn Beltrão hat alle Regeln des HipHop gebrochen, hat es gewagt, „den Breakdance mit kompositorischer Intelligenz aufzuladen, ein Kondensat herzustellen – und nicht einfach Streetdance auf die Bühne zu kippen“. Bruno Beltrão entdeckt oder vielmehr erschafft einen bisher unbekannten Raum zwischen HipHop und zeitgenössischen Tanz, mit anderer Musik, u.a. Rimsky Korsakov (Russland) oder Free Jazz (oder totaler Stille), mit einem breiten akrobatischen Bewegungsspektrum, souverän, virtuos, aber nie aufgesetzt, sondern in sich stimmig und nachvollziehbar. Seine Tänzer im Stück „H²“ kommen aus verschiedenen Städten in Brasilien, Jungs, die direkt aus der Szene kommen. Und unglaublich tanzen können auf der weißen Bühnenfläche mit weißer Projektionsfläche als Hintergrund, die geometrisch und im Dialog mit den Choreographien beleuchtet werden. Bruno Beltrão hat den Streetdance selbst mit 13 Jahren auf den Straßen Niteróis gelernt, einer Stadt gegenüber von Rio gelegen. Er studierte Tanz und Philosophie an der Universität von Rio de Janeiro. Dann begann sein Weg als Choreograph. Und mit „H²“ ein Welterfolg. In einem Interview sagte Bruno Beltrão, dass er sooft wie möglich ans Meer gehe. Nirgendwo sonst könne man soviel über Bewegung lernen, als wenn man dem Spiel der Wasseroberfläche zusehe. (Quelle: Fest mit Pina)

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