INTERNATIONALES THEATERINSTITUT / MIME CENTRUM BERLIN

MEDIATHEK

FÜR TANZ

UND THEATER

Miller, Arthur

Information

Arthur Miller war ein US-amerikanischer Schriftsteller. Er gilt als wichtiger gesellschaftskritischer Dramatiker der neueren Zeit. Seine sozial- und zeitkritischen Dramen wenden sich gegen den so genannten American Way of Life, bei dem der berufliche Erfolg im Mittelpunkt steht. Immer wieder stellte Miller die ethische Verpflichtung des Einzelnen in den Vordergrung. Miller wurde 1915 als Kind einer jüdischen Familie in New York geboren. Nach seinem High-School-Abschluss arbeitete er in verschiedenen Jobs bis zu seiner Aufnahme an die University of Michigan im Jahre 1934. Dort hatte er sich zunächst für Journalismus eingeschrieben, wechselte aber 1936 ins Hauptfach Englisch. Auslöser zum Wechsel war der Gewinn des Avery Hopwood Award in Drama für sein Stück No Villain. Nach diesem Erfolg wurden mehrere Stücke von Miller in Ann Arbor und Detroit bis zu seinem Uniabschluss im Jahre 1938 aufgeführt. Miller wurde 1949 als gerade erst 33-jährigem Autor der Pulitzer-Preis für sein Drama Death of a Salesman (Tod eines Handlungsreisenden) verliehen. Parallelen seiner Filme zur McCarthy-Ära in den USA der 1950er Jahre und die damit einhergehende so genannte Kommunistenjagd brachten Miller viele berufliche und private Schwierigkeiten. 1957 wurde Miller verurteilt, da er sich weigerte, vor einem Untersuchungsausschuss Namen von ihm bekannten Kommunisten zu nennen. Das Urteil wurde nach Ende der Kommunistenhysterie zurückgenommen, wodurch sich Miller beruflich wieder etablieren konnte und seine Stücke bis heute immer wieder aufgeführt und gefeiert werden. 2003 wurde Miller mit dem Jerusalempreis für die Freiheit des Individuums in der Gesellschaft ausgezeichnet. Arthur Miller lieferte mit seinen Werken auch Parallelen zu politischen Zuständen und Entwicklungstendenzen im zeitgenössischen Kontext. Sein Drama The Crucible (dt. Hexenjagd, verfilmt 1957: Hexenjagd (auch bekannt unter dem Titel Die Hexen von Salem) von Raymond Rouleau mit Simone Signoret und Yves Montand und 1996: Hexenjagd von Nicholas Hytner mit Daniel Day-Lewis und Winona Ryder), welches auf wahren Begebenheiten basiert, gibt die Ereignisse in Salem im Jahr 1692 wieder. Die Entwicklung hin zu diesen Verbrechen ist gekennzeichnet durch eine Art Hetzkampagne, die durch Intrigen und persönliche Interessen vorangetrieben und verschärft wird.Miller starb am 10. Februar 2005 im Alter von 89 Jahren.

Tags
Autorenschaft
MCB-TV-1601
MCB-TV-8953